32. Spieltag: SG Dynamo Dresden - FC St. Pauli

Die Saison nähert sich dem Ende und nicht nur den Spielern, sondern auch den Foristen gehen so langsam die Kräfte aus... trotzdem, am Freitag abend wird wieder gespielt und noch ist ein versöhnlicher Saisonausgang mit Platz 5 ja keineswegs unrealistisch.

Zu Dynamo könnte man eine Menge schreiben, als Feiertags-Noteinleitung werde ich mich auf die dürren sportlichen Rahmendaten beschränken. Ergänzungen dürfen gerne gepostet / editiert werden

Dresden gehört ja zu den wenigen (ist der einzige?) Ostvereinen, gegen deren Mannschaft wir eine ausnehmend positive Bilanz haben (6-2-3). Allerdings setzte es die drei Niederlagen in Dresden und auch der Sieg in der letzten Saison war durchaus glücklich. Dieses Jahr läuft es allerdings nicht rund bei den Dresdnern, die auch zu Hause nur zu einer ausgeglichenen Bilanz gekommen sind (5-5-5) und mittlerweile ihren dritten Trainer haben (glaube ich, oder habe ich da noch einen Interimsmenschen vergessen?). Christian Fiel amtiert seit acht Spieltagen und hat zwar kein Wunder bewirken, aber doch zumindest die Dresdner stabilisieren können. Seine Bilanz ist mit 2-4-2 ausgeglichen, wobei der Höhepunkt sicherlich der deutliche Sieg gegen die Kölner war, nachdem man sich im Hinspiel eine üble 1:8 - Klatsche abgeholt hatte.
Jedoch verlor man gleich im Anschluß verdient gegen Ingolstadt und hier zeigte sich auch der eine odere andere Riß, zumindest zwischen Mannschaft und Fans, welche Schuberts Wechsel nicht unkommentiert lassen wollten und eine zudem recht schwache Vorstellung des jungen Keepers anschauen mußte.

Ganz durch ist der aktuell Tabellenvierzehnte noch nicht, was angesichts der prominenten Namen im Kaer durchaus ebenso überraschend wie bei den Ingolstädtern ist. Die größten Abstiegssorgen dürften indes ausgestanden sein, was für uns ein wichtiger Vorteil sein könnte: Phasen-, halbzeits-, spieltagsweise macht sich bei ihnen eine gewisse defensive Schläfrigkeit und offensive Uninspiriertheit bemerkbar, weshalb die Mannschaft für mich eine ziemliche Wundertüte ist - was andererseits aber auch die Trainerwechsel erklärt.

Unabhängig von den Trainern spielen die Dresdner konsequent ein 3-4-3 oder irgendeine Untervariante davon, mit vielen technisch guten Spielern, jedoch ohne die letzte Durchschlagskraft. Anders als unter Neuhaus ist die Spielanlage nicht mehr ganz so konsequent auf Ballbesitz ausgelegt, wobei offensiv nach wie vor vieles schlicht auf der individuellen Qualität der Spieler beruht. 36 Tore in 31 Spielen weisen darauf hin, daß die Dresdner Stärke trotz eines Kones (der auch lange nicht mehr getroffen hat) eher in der Defensive liegen.

Dementsprechend wird sie der Ausfall Atiks eher schmerzen als derjengie Gonthers, gehört der in der Winterpause gekommene Atik doch in der Offensive nicht nur wegen seiner 6 Scorer zu den besseren Spielern. Darüber hinaus fällt auch Hamalainen weiterhin aus, während Hartmann womöglich wieder zur Verfügung steht. Benatelli, den wir zur kommenden Saison begrüßen dürfen, werden wir wohl auch nicht sehen, unter Fiel spielt er praktisch keine Rolle mehr und kann sich bereits über einen Bankplatz freuen.

Zu unserer Mannschaft läßt sich kaum etwas sagen, weil aktuell nicht einmal Luhukay weiß, wer das sein soll: Zu den bekannten Ausfällen und Rekonvaleszenten (Ziereis, Veerman, Hornschuh, Avevor, Zander, Sobota) hat sich nun auch noch Buchtmann mit einer, im Spiel gegen den Jahn erlittenen Zerrung gesellt. Ihm droht das Saisonaus. Erfreulich immerhin, daß Kalla - dank der großen Personalsorgen - vielleicht wieder auf die Bank "zurückkehrt".
Als wäre die Situation nicht schon übel genug, sind laut Luhukay für Freitag außerdem noch Knoll, Carstens, MMD, Ryo und Flum fraglich, also das komplette Mittelfeld vom letzten Spieltag plus einer unserer beiden verbleibenden IVs. Wir können nur hoffen, daß möglichst viele der Genannten wieder fit werden, denn Alternativen haben wir in der IV gar nicht mehr und im ZM auch nur noch Zehir und vielleicht Becker. Hinzu kommt noch, daß Dudziak, Buballa, Diamantakos und Neudecker ebenfalls aus Verletzungen / Erkrankungen zurückkommen und noch nicht gänzlich fit bzw. im Rhythmus sein können.

Sogar Luhukay hat angesichts der aktuellen Personalsorgen bereits vermerkt, daß er gegen Dresden nicht ganz so offensiv beginnen lassen will: "„Es wird ein schweres Spiel für uns, in dem wir unsere eigenen Möglichkeiten suchen müssen, um ein positives Ergebnis zu erzielen. Wir müssen zunächst eine defensive Stabilität finden und als Team gut stehen, um dann unser Offensivspiel aufzuziehen.“

Doch Bangemachen gilt nicht und positiv ist zu vermerken, daß Luhukay von diversen U23-Spielern, die aufgrund des Dutzend an Ausfällen im Training hochgezogen worden sind, ganz angetan war. Wer auch immer letzten Endes auf dem Platz steht - so lange wir die Laufbereitschaft und Aggressivität (ohne Angriffspressing, hoffentlich!) aus dem Regensburg-Spiel auch gegen Dresden zeigen [und vielleicht auch Buballa Park wieder gänzlich "erlösen" kann), so lange gibt es für uns auch etwas zu holen. Und sei es das erhobene Haupt, mit dem man nach dem Schlußpfiff vom Platz geht!