- 25. Matchday
Info
B. Hollerbach | Manager | S. Schwarz |
€45.10m | Total market value | €102.85m |
24.9 | ø age | 26.7 |
25. Spieltag: Hamburger SV - 1.FSV Mainz 05
Feb 28, 2018 - 10:53 PM hours
30 Jahre später (was in Relation zu den 65 Millionen Jahren eine wirklich kurze Zeit ist): Mühsam, schwerfällig bewegt sich, ja nahezu taumelt der große Dino, mittlerweile in matteres blau-weiß gehüllt, durch das Gestrüpp. Er ist immernoch dazu in der Lage, den Kontrahenten ehrfürchtig zu ihm blicken zu lassen. Doch weniger ob seiner heutigen Erscheinung. Es ist die Vergangenheit, die gleichermaßen an ihm zehrt, wie sie ihm seinen Nimbus aufrechterhält. Die scheint im Innern ein Tauziehen um ihn zu veranstalten, auch wenn das Tauziehen natürlich längst nicht erfunden ist. Es ist ein Tauziehen der hohen Erwartungen gegen die eigene schwindende Macht. Wäre er doch nur ein einfacher Dino, ein nicht so mächtiger seiner Gattung, es würde kaum auffallen, wenn er langsam dahinschwinden würde. Zu viele unbedeutende Dinosaurier sah man dahinsiechen und niemanden kümmerte es. Bei ihm jedoch sehen alle zu ihm, alle wollen ihn erhaschen, diesen Augenblick, an dem er endgültig seine Kraft verliert. Der Dino bemerkt das und es zehrt an ihm. Es hemmt ihn gar, seine Stärke ausüben zu können wie einst. Auch seine Begleiter sind nicht mehr so eindrucksvoll wie zu glänzenden Tagen. War es damals noch eine mächtige Maus von der Insel, die sich grade vom Festland abgelöst hat, ist es nun ein simpler Hahn. Dem Dino – trotz um seines hohen Alters wissend – geht der Niedergang zu schnell. Mit Gram denkt er an die Zeit zurück, als es ihm zuletzt gelang, seinen Gegner Angst einzuflößen. Seinen Wendepunkt macht der Dino an einem Konkurrenten fest, der ebenfalls die norddeutsche Tiefebene bewohnt und ihn eines Jahres gleich viermal hintereinander zum Kampf aufforderte. Es muss dem Dino surreal erschienen sein. Viermal versagten ihm die Nerven gegen diesen Konkurrenten, einmal sogar – als wäre sein Schicksal durch die Zukunft beeinflusst worden – durch eine Papierkugel. Er wusste nicht, was das war. Niemand wusste das. Aber es hatte ihn besiegt, dieses mysteriöse papierne Objekt aus der Zukunft. Der Dino erholte sich nie mehr davon, ganz als wüsste er, dass er sich niemals wieder mit den stärksten Dinosauriern Europas würde messen können. Seine Gedanken an die große Zeit schwanden immer mehr. Die Gedanken an die Schmach schwächten ihn. Sie schwächten ihn so sehr, dass er in Nöte kam, seine Beute, die dreigepunkteten Pflanzenfresser zu erbeuten. Außerdem übernahm er sich finanziell. Spielschulden im Casino, seine Frau ließ sich von ihm scheiden, der Unterhalt muss bezahlt werden. Urzeitlich ausgedrückt, er steht ganz tief in der Kreide. Seine Begleiter verlangten für seine Dienste auch immer mehr, wohlwissend, wie sehr der Dino um seine Zukunft bangt und sich nach den alten Zeiten sehnt. Dies führte ihn in die Abhängigkeit Klaus-Michael Kühnes. Ein ungewöhnlicher Name für die damalige Zeit. Kühne, vor 65 Millionen Jahren grade einmal 80 Jahre alt, mit dem mächtigsten Gebiss der damaligen Zeit ausgestattet und mit genügend Ressourcen, um den Dino wieder auf die Beine helfen zu können. Er mochte den Dino, er kannte ihn von früher, er wusste um sein Potential. So half er ihm, Begleiter für ihn zu finden. Natürlich wollte auch Kühne die Sonne nutzen, die bald wieder auf den Dino strahlen sollte. Er wollte nicht nur im Schatten stehen, er wollte Teil sein von der Auferstehung des Dinos. Deswegen formte er seine Begleitertruppe nach seinen Vorstellungen, konnte aber nichts daran ändern, dass der Dino immer schwerfälliger und träger wurde. Zweimal besaßen sogar Dinosaurier aus niedrigerem Gehölz die Chuzpe, den Dino herauszufordern. Er hätte diese Herausforderung liebend gerne abgelehnt, scheiterte aber an der DFL, der Dinosauerierfußballliga.
Auch in diesem Jahr geht es dem Dino sehr schlecht. Schlechter als jemals zuvor. Die Konkurrenz ist übermächtig geworden, die große Beute wird sich regelmäßig unter anderen Dinosauriern aufgeteilt. Kühne ist noch da. Der Dino selbst genießt nur noch Respekt bei denen, die ihn aus alter Zeit kannten. Es steht nicht gut um ihn.
Einschüchterndes rot und weiß und Understatement als oberste Maxime. Dadurch zeichnet sich ein Konkurrent des Dinos aus, mit dem er es als nächstes zu tun bekommt. Genauso wie der Dino herrscht sein Gegner über ein Gebiet zweier sich vereinender Flüsse, die es zu überqueren gilt, wenn es zum Kampf kommt. Aber auch für den Herausfordere gab es angenehmere Zeiten als diese. Es waren seine jungen Jahre. Unbedarft, lebensfroh, gar ein wenig naiv ging er auf seine Konkurrenten zu, forderte sie heraus. Oftmals landete er mit der Schnauze im Dreck, manchmal konnte er seine Unbekümmertheit gewinnbringen einsetzen. Er war der Neuling und er war frech. Er kam von unten und spürte keinen Druck, denn er war schlechtere Zeiten gewohnt. Ganz anders als der Dino, konnte er die Zeit genießen, denn es war seine beste und erfolgreichste. Er wusste, er würde es niemals mit den ganz Großen aufnehmen können, deshalb beschränkte er sich darauf, die Kleineren zu besiegen. Es gelang ihm durchaus, es gelang ihm manchmal in einer solchen Manier, dass er eine beachtenswerte Anhängerschaft um sich scharte. Die neue Anhängerschaft aber kam wegen seiner neu gewonnenen Stärke. Sie kannten die Zeiten nicht, als er sich durchkämpfen musste um nicht in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Allmählich spürte er den wachsenden Druck, die Konkurrenz jederzeit schlagen zu können, obwohl er genau wusste, dass er dies nicht leisten konnte. Es machte ihm zu schaffen, es lähmte ihn nahezu. Die Unbekümmertheit vergangener Tage hat er längst abgelegt, er ist erfahrener geworden, ja er ist sogar stärker geworden, aber er konnte mit der Entwicklung anderer Dinosaurier nicht mithalten, denn seine Begleiter werden regelmäßig schon in jungen Jahren von der mächtigeren Konkurrenz gerissen. So muss er sich in seiner Nische einfinden, die er für sich selber gefunden hat. In dieser Nische gibt es gute Zeiten und es gibt schlechte Zeiten. Aber er wird überleben. Hoffentlich.
Auf geht's Mainzer, kämpfen und siegen!
This contribution was last edited by FrankS on Mar 1, 2018 at 6:14 AM hours
Feb 28, 2018 - 11:02 PM hours
Feb 28, 2018 - 11:12 PM hours
Das war echt eine richtig gute Eröffnung, musste ein paar Mal sehr lachen.
Feb 28, 2018 - 11:26 PM hours
*Grins*
Die Dinosaurier werden immer trauriger
Keine Aufstellung heute von mir, wer auch immer spielt, schnelles Tor, schnell eins nachlegen, Fans und Gegner der Stimmung berauben - dem Dino keine Chance zur Besinnung geben, volle Power bis zum Abpfiff !
Die Dinosaurier werden immer trauriger
Keine Aufstellung heute von mir, wer auch immer spielt, schnelles Tor, schnell eins nachlegen, Fans und Gegner der Stimmung berauben - dem Dino keine Chance zur Besinnung geben, volle Power bis zum Abpfiff !
Feb 28, 2018 - 11:42 PM hours
Musstest Du jetzt unbedingt noch einen Hamburger Musiker den Abgesang auf uns singen lassen?
Kardinal, klasse Eröffnung!
Für alle Meenzer, die sich auf den Weg in die schönste Stadt der Welt machen, bitte unbedingt die extrawarme Jacke überziehen.
Gruß Kuhhirte
This contribution was last edited by Kuhhirte on Feb 28, 2018 at 11:48 PM hours
Feb 28, 2018 - 11:52 PM hours
Zitat von Kuhhirte
Musstest Du jetzt unbedingt noch einen Hamburger Musiker den Abgesang auf uns singen lassen?
Musstest Du jetzt unbedingt noch einen Hamburger Musiker den Abgesang auf uns singen lassen?
Sorry, wußte nicht, dass das ein Hamburger Musiker ist, mir ist nur bei der wie immer sehr humorvollen klasse Eröffnung dieser Song wieder eingefallen - den ich eigentlich nicht so mag, aber passend fand. Gebrüder Blattschuß haben leider nix passendes im Repertoire gehabt
Mar 1, 2018 - 12:07 AM hours
Zitat von Alsodoch
. Gebrüder Blattschuß haben leider nix passendes im Repertoire gehabt
. Gebrüder Blattschuß haben leider nix passendes im Repertoire gehabt
Gebrüder Blattschuß waren die letzten Spiele gegen uns schon erfolgreich im Einsatz.................
Mar 1, 2018 - 12:15 AM hours
Zitat von Kuhhirte
Gebrüder Blattschuß waren die letzten Spiele gegen uns schon erfolgreich im Einsatz.................
Gebrüder Blattschuß waren die letzten Spiele gegen uns schon erfolgreich im Einsatz.................
Sooo hatte ich das wiederum nicht gemeint, meinte eigentlich die Komiker Band, Kreuzberger Nächte etc...
Mar 1, 2018 - 12:26 AM hours
Zitat von Alsodoch
Sooo hatte ich das wiederum nicht gemeint, meinte eigentlich die Komiker Band, Kreuzberger Nächte etc...
Sooo hatte ich das wiederum nicht gemeint, meinte eigentlich die Komiker Band, Kreuzberger Nächte etc...
OK, hätte wohl den Ironie-Button zusätzlich drücken sollen. Alles gut, alles bekannt, da meine Generation.
Und wo wir schon bei Jürgen von der Lippe sind: hier noch sein Song für den Angriff des HSV
https://www.youtube.com/watch?v=bgN7vT-nJ7s
Gute Nacht allerseits vom Kuhhirten
Mar 1, 2018 - 7:07 AM hours
Ich hatte es zuletzt schon einmal geschrieben: Mit Hollerbach hat der HSV einen Trainer verpflichtet, der denen extrem Beine macht: Woche für Woche spulen die jetzt ja Laufkilometerzahlen ab, die zu den Topwerten der Liga gehören und dementsprechend hat sich Defensive schon noch einmal stabilisiert. Nur: War das imo gar nicht das Hauptproblem beim HSV. Die haben schon unter Gisdol ganz gut gestanden und kämpferisch war's bei denen in der Regel auch ok, halt das Spiel bei eigenen Ballbesitz und die Ideen wie man zu Toren respektive Torchancen kommen will, hat komplett gefehlt. Dort sind dann die Bälle hoch und weit gebolzt wurden, auch weil der Verein gefühlt in den letzten 5 Jahren Klassenerhaltskampf (sieht man mal etwas großzügiger vom einen Labbadia-Jahr ab) jegliche spielerische Kultur verloren hat und der Kader eigentlich zu viele Renner und zu wenig Fußballer hat. Die Schattenseite eben des Ergebnisfußballes.
Apropos gutes Stichwort: Safety first und reinster Ergebnisfußball ist imo nun auch bei uns gerade im Trend. Donati statt Brosinski und tiefes Mittelfeldpressing. Feine Klinge, die eh diese Saison kaum vorhanden war, von hinten heraus gibt's nicht mehr. Hoch und weit bringt ja auch bekanntlich Sicherheit.
Mich würde ein 0:0 gar nicht allzu groß überraschen: Wird ein höchstens fußballähnliches Spiel mit viel Hektik und viel Gebolze; schau'n mer mal, ob da eine Seite einen 'reinwürgen kann. Mit dem 0:0 könnten wir zumindest sehr gut leben. In dem Fall könnte man sich innerlich schon einmal auf Relegation einstellen; für allzu viel mehr, wird es wohl heuer nicht reichen.
Btw.: @KardinalKlobig grandiose Einleitung!
Apropos gutes Stichwort: Safety first und reinster Ergebnisfußball ist imo nun auch bei uns gerade im Trend. Donati statt Brosinski und tiefes Mittelfeldpressing. Feine Klinge, die eh diese Saison kaum vorhanden war, von hinten heraus gibt's nicht mehr. Hoch und weit bringt ja auch bekanntlich Sicherheit.
Mich würde ein 0:0 gar nicht allzu groß überraschen: Wird ein höchstens fußballähnliches Spiel mit viel Hektik und viel Gebolze; schau'n mer mal, ob da eine Seite einen 'reinwürgen kann. Mit dem 0:0 könnten wir zumindest sehr gut leben. In dem Fall könnte man sich innerlich schon einmal auf Relegation einstellen; für allzu viel mehr, wird es wohl heuer nicht reichen.
Btw.: @KardinalKlobig grandiose Einleitung!
This contribution was last edited by Brausewind on Mar 1, 2018 at 7:08 AM hours
Mar 1, 2018 - 7:51 AM hours
Hauptsache nicht verlieren.
Wir drücken euch alle Daumen.
Wir drücken euch alle Daumen.
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