Ole Fortuna Ole Ole! ./. Auf geht's die Roten!

Es ist Palmsonntag, zur Vorbereitung der Passionsspiele in GAU zieht die bayerische Prozession durch die Merkur-Spiel Arena. Soviel Ironie kann sich keiner ausdenken.

Da hier von einem Fussballspiel die Rede ist, sprechen wir natürlich nicht von Oberammergau oder Obergiesing, wie Deutschlands größter Produzent von Nürnberger Würstchen nach schwachen Leistungen seines Lebenswerks gelegentlich verlauten lässt, sondern vom Größten Anzunehmenden Unfall.

Bei unserem letzten Bundesligaabenteuer war das die 0:5 Klatsche im Heimspiel in der Hinrunde, in ferner Vergangenheit gab es aber auch mal die bis heute höchste Niederlage der Bayern ein 7:1 vor 33.000!! Zuschauern, bei der gefühlte 20 mal die Abseitsfalle der Bayern nicht klappte und der durch fortgesetztes Sprengen sehr schnelle Rasen sein übriges tat.

Wir Altlasten haben auch noch ein 6:5, 4:1, 3:0 etc in Erinnerung genau wie die für mich bis heute schmerzlichste Niederlage bei einem 2:3 auswärts nach 2:0 Führung (das war damals das Spitzenspiel!)

Schon eine Wiederholung des Resultates aus dem Hinspiel wäre für die Bayern der GAU, insofern dürfen wir davon ausgehen, auf eine bis in die Haarspitzen motivierte und gewarnte Truppe zu treffen. Da dürfte realistisch nicht viel drin sein, es sei denn Kownacki wollte mit drei Toren an seiner Festverpflichtung schrauben.

Und wir sprechen natürlich vom GaG, dem Größten anzunehmenden Gegensatz:

Hier der Investorenclub, der alleine von der Allianz, Audi, Telekom und Adidas mehr Geld bekommen hat, als Fortuna Düsseldorf seit 1966 in die diversen Bundesligazugehörigkeiten investieren konnte. Alleine der Trikotverkauf würde den Etat von Fortuna vermutlich decken.

Dort der Club mit einer limitierte Schuhkollektion von Mizuno zum Thema Heimat mit vermutlich etwa 500 Exemplaren. Nicht falsch verstehen, Neid ist mir fremd, aber die Tatsachen sind eben so.

Was bei den Bayern der Normalfall zu sein scheint, dass ständige Unruhe herrscht und permament alles und jeder in Zweifel gezogen wird, kommt in der jetzt anstehenden Transferperiode nach ein paar Monaten der Ruhe auch erstmals wieder mit voller Wucht auf uns zu. Diverse Leihen laufen aus, Festverpflichtungen müssen erwogen werden, Ausstiegsklauseln werden ruchbar, Korsettstangen werden selbst aus dem Zentrum des Katholizismus umworben, auch bei Funktionären treten Karrieresprünge auf. Alles keine guten Voraussetzungen dafür, dass die nötige Höchstleistung abgerufen werden kann.

Da können wir froh sein, dass der Klassenerhalt faktisch und ab Samstag 17.25 hoffentlich auch rechnerisch eingetütet ist. Die Pillendreher könnten uns da endlich mal einen Gefallen tun, nachdem wir Ihnen schon die sechs Punkte überlassen haben.

Insofern hoffe ich darauf, dass wir am Sonntag Partystimmung haben werden und diese sich dann auf die Mannschaft überträgt.

Ich würde alle verfügbaren Wiesel aufstellen, mit Fink, Sobottka und Stöger (s.u. zu Ayhan) verdichten und in der Abwehr Suttner statt Gießelmann bringen. Um Ayhan den Abschied so schwer wie möglich zu machen und ihm zu zeigen, dass er bleiben sollte, würde ich ihn weiter in die Startelf beordern und entsprechend feiern.

Egal, wen die Bayern aufstellen, spätestens bei drei Spielern ist der Gesamtmarktwert unserer Helden erreicht. Da erwarte ich volle Kapelle mit Neuer, Süle, Hummels, Kimmich, Alaba, Martinez, Thiago, Müller, Coman, Lewandowski und Gnabry.

Schlimmestenfalls sehen wir eine Demonstration des Marktwertes, bestenfalls den Aufstand des Teamgeistes. Egal wie es ausgeht, sollten und werden wir die Mannschaft nach dem Spiel feiern.

Auch wenn er zur Zeit was anderes zu tun hat: Möge der Lutz mit uns sein.