Transferpolitik

Reis würde ich mich Pherai kompensieren. Bei Benes (diese Saison) wird es wirklich sehr Schwer muss man sagen. Aber es ist ja dann auch die Frage welches System wir Spielen werden. Ich mache mir nächste Saison eher Sorgen um IV/RV/DM/ST/LA..

Das wird mir hier alles ein wenig zu schwarz gemalt.

Abgänge von Spielern die schmerzen werden maximal Benes, Glatzel und Reis sein. Für die dürfte man aber auch zwischen 10 und 12 Mio. an Ablösen einnehmen. Da erwarte ich schon von demjenigen der in der neuen Saison für Transfers verantwortlich ist, das er damit etwas anstellen kann. Im zentralen Mittelfeld hätten wir ja weiterhin einen Pherai und einen Suhonen die ich für nicht so schlecht halte, zudem könnte man auch Heyer wieder im ZM vermehrt Einsatzzeiten geben. Da hat er mir in der Anfangsphase von Walter sogar am besten gefallen.

Bei Glatzel wäre ich mir zudem nicht mal so sicher ob er wirklich geht. Er hat hier noch drei Jahre einen gut dotierten Vertrag.
Und ob da Teams aus der unteren Tabellenhälfte der BL für einen 30-jährigen Stürmer der oberhalb von Liga 2 in seiner Karriere noch nichts gerissen hat so viel mehr bieten glaube ich ehrlich gesagt nicht. Zudem müssten sie ja auch nich 2,3 Mio. an Ablöse berappen. Das wäre dann wohl bei einem 3 Jahresvertrag, ein Gesamtvolumen von 6-7 Mio. Euro. Ob Augsburg, Bremen und Co. das wirklich bereit sind zu zahlen?

Ansonsten sehe ich nicht wirklich viele die schwer zu ersetzen wären.
Schonlau wird bleiben, da bin ich sicher. Muheim hat gerade erst verlängert, wäre seltsam wenn er das getan hätte wenn er bei Nicht-Aufstieg unbedingt weg viel. Ein Zweitliga-Verbleib des HSV war auch vor 2 Wochen das realistische Szenario.

Leverkusen im EL Finale, der BVB im CL-Finale und jetzt die HeimEM, da kommt eine gute Stimmung auf. Bayern wird Geld in den Markt pumpen, England und Co. werden wieder kräftig investieren.
Das ist die eine Seite, die andere sieht unfreundlicher aus.
Der TV-Vertrag ab 2025 ist noch nicht fix, es gibt Ärger wegen Dazn und mit hoher Wahrscheinlichkeit fällt dieser geringer aus als gedacht und verzögert sich noch.
Laut den Medienberichten verschiebt sich auch die Zahlung einer TV-Rate, zum Teil hat die DFL hierfür Kredite aufgenommen. Die genannten TV-Gelder in Deutschland laut Tabelle sind schön, sie entsprechen aber nicht den im Moment gezahlten Beträgen an die Vereine.
In der 2.Liga haben wir dann zwei Vereine mit Finanzproblemen (welche bekannt sind), es wird kein Verein in Liga 2 kräftig investieren können, wenn dann wir.
Auch in der 1.Liga werden kaum 10 Vereine kräftig investieren, also locker mal mehrere Millionen für einen Spieler "auf Glück" ausgeben.

Daher denke ich es kommt erst sehr spät, wenn überhaupt, richtig Bewegung in den Markt und in der 2.Liga wird hart um jeden Euro gehandelt. Falls wir als Verein es richtig machen können wir dank des Finanzvorteils gut in der 2.Liga einkaufen. Abstand würde ich von den "übrig geblieben Spielern in Liga 1" nehmen, welche ab August dort nur noch wenig Chancen auf Einsätze haben.

Selbst wenn der 4.Platz nicht der erwünschte Erfolg war, über die Saison zeigt sich für mich wieder, Zeit geht vor Stärke. Der Kader muss zum Trainingsauftakt stehen, möglichst wenig Leihspieler und vom Gehalt her sehr ausgeglichen sein. Spieler aus der 1.Liga passen da nur im Ausnahmefall rein.

Wenn ich wieder diese Mentalitätsdiskussion am Rande mitbekomme, gepaart mit Baumgarts Aussagen und seinem Auftreten, habe ich die Befürchtung, dass uns Säulenspieler 2.0 ins Haus stehen.

Nochmal solch Holzfüße wie Leistner und Gjasula wird schwer zu ertragen sein

och Leistner kann man schon haben , Gjasula spielte auch tolle diagonal Bälle , nur sein falsches Einschätzen des zweikampfes , es braucht ne Mischung .
aber die muss auch passen!

Am besten noch ein paar Leichtathleten wie Andre Hahn dazu...dann klappt's auch gewiss wieder mit dem ansehnlichen Gisdolschen Hoch-Weit-Und-Weg...

Die Säulenspieler....das war wirklich ein gruseliges Kapital der Transfergeschichte, weshalb die Angst vor einer Version 2.0 nachvollziehbar ist. Die "Mentalitätsdiskussion" ist mMn. trotzdem die richtige.
Denn wie SB schon kurz nach Übernahme hier mal bei Sky sagte: "An der Qualität der Mannschaften hat es hier eigentlich nie gelegen" - und damit hat er nicht ganz unrecht.

Nun ist Mentalität ein weitreichender Begriff der sicherlich Interpretationsspielraum lässt.
Für mich geht es dabei nicht nur um den kernigen IV oder DM, der jedes Spiel eine gelbe Karte zieht und böse guckt. Das konnte Gjasula bspw. nur konnte er nicht wirklich (gut) Fußball spielen und ein Leader war insofern auch nicht, als dass er regelmäßig mit unterging.

Für mich geht es um Lust auf Leistung. Positiv bescheuert sein in dem Sinne, dass man auch Bock auf die schwierigen Momente hat, wenn Auswärts in Hüttenhausen das 10.000 Seelen Stadion wieder jeden Einwurf frenetisch feiert und alles gegen einen zu laufen droht. Spieler, die mehr Bock haben den anderen das Wochenende zu versauen als es sich versauen zu lassen. Ich will eine Mannschaft sehen, die verkörpert "beim HSV spielen ist für euch eine große Nummer? Wir machen, dass ihr hier nicht mehr her kommen wollt und hofft, dass wir nicht mehr zu euch kommen". Das klingt vllt. etwas martialisch aber ich glaube, dass du davon zumindest ein paar Jungs im der ersten 11 brauchst die andere damit anstecken.

"Wir sind der HSV" muss wieder mehr sein als "die Jungs und Mädels auf der Nord" ein tolles Stadion in einer tollen Stadt mit einem tollen Zuschauerschnitt und hinterher immer wissen, woran es gelegen hat.
Es muss hier ein Maßstab und Leistungsanspruch gesetzt werden, dem alle bereit sind sich zu stellen und unterzuordnen.
Es gibt in dieser Mannschaft ein Gerüst von Spielern, die hier zwar als äußerst "likeable" und qua Vereinszugehörigkeit und netten Worten als treu gesehen werden aber letztlich sind sie seit Jahren ein Teil des großen Ganzen, das immer den entscheidenden Schritt nicht gehen konnte. Unterfüttert wurde das von - teilweise auch nicht durch Leistungen erarbeiteten - Vertragsverlängerungen. So entsteht - ob bewusst oder nur unterbewusst - auch die Vorstellung, dass es hier reicht die Gemeinschaft zu beschwören und ab und zu die richtigen Worte zu finden. Genau das reicht aber nicht.

Schauen wir doch mal was Holzfuß Gjasula so für Erfolge hatte seitdem der glorreiche, feine HSV in der zweiten Liga ist.

18/19 Aufstieg in die erste Liga mit Paderborn
19/20 1. Liga gespielt (abgestiegen)
20/21 Bei uns gespielt. Bevor er sich verletzt hat waren wir 2. In spielen in denen er vor seiner Verletzung mindestens 45 Minuten gespielt hat 5 Siege, 1 Niederlage
21/22 4. Mit Darmstadt punktgleich mit uns
22/23 Aufstieg mit Darmstadt
23/24 1. Liga gespielt (abgestiegen)

Gjasula hat ohne wenn und aber deutlich erfolgreicher gespielt als wir seitdem wir abgestiegen sind. Man kann also sehr wohl mit solchen Holzfüßen im Kader erfolgreicher sein als wir

Also in erster Linie sind die ganzen "Erfolge" die du dort aufzählst, mannschaftliche Errungenschaften, nichts was jetzt speziell Gjasula auszeichnet. Ist jetzt nicht so, als wäre er Spieler der Saison geworden oder dergleichen.
Viel mehr sollte man betrachten inwiefern Gjasula mannschaftlich gesehen zu uns passt und da sehe ich doch dann schon deutlich schwarz. Es sei denn man stellt den Kader wieder, Gott bewahre, auf "Bolzplatzfußball" um.

Genau das ist der Punkt. Ein "Holzfussballer" wie Gjasula war Teil von Mannschaften die erfolgreicher waren als wir und hatte auch immer seine spielanteile. Die haben auch keineswegs "Bolzplatzfußball" gespielt. Das ist einfach Humbug. Wenn dieser Spielertyp bei uns überhaupt nicht reinpasst ist das ein Indiz, dass bei uns etwas schiefläuft.